Ein Blick auf die Ursprünge der autogerechte Stadt Düsseldorf
Schon kurz nach dem zweiten Krieg wurde Friedrich Tamms ein Mitarbeiter Adolf Speers, dem Lieblingsarchitekten Adolf Hitlers und späteren Reichsrüstungsminister, verantwortlicher Stadtplaner in Düsseldorf. Mit ihm kamen andere junge Architekten nach Düsseldorf, die in der Zeit des Dritten Reiches Karriere gemacht hatten. Schon bald formierte sich gegen dieses braune Netzwerk Widerstand in Form des Düsseldorfer Architektenring, der sich den Vorbilder des internationalen Stils und der Bauhausarchitektur verpflichtet fühlten.
Mit der Berufung des früheren Leiter der Bauabteilung der „Deutschen Arbeitsfront“, zum Leiter des städtischen Hochbauamts eskaliert Anfang der fünfziger Jahre die Auseinandersetzung, die als „Düsseldorfer Architektenstreit“ bundesweite Aufmerksamkeit fand.
Während Tamm und seine Mitstreiter im ästhetischen Fragen gezwungen waren Konzessionenen an die Moderne Architektur zu machen setzt sich am Ende in entscheidenden Punkten das Tamms`sche „Stadtmodell“ durchsetzt. Von dort an entfaltet sich das von Tamms favorisierte Modell der monumentalen und autogerechten Stadt ohne Widerstand.
Neben einem Rückblick auf die Planungen der Nachkriegszeit möchte der Vortrag u.a. am Beispiel der Berliner Allee und des Umfeld des “Tausendfüßler“ zeigen, wie die damaligen Planungen den Düsseldorfer Städtebau bis heute bestimmen.
Der Referent ist Stadtplaner in einer Großstadt des Ruhrgebiets.
15. November 2010
20 Uhr – Brause
Bilker Allee 233