Alle Beiträge von superbirne

Aufruf zur Demonstration am 30.4.: für eine Rebellische Stadt // Recht auf Stadt.

Egal, wie sehr wir uns an unseren alten Mietverträgen festkrallen, uns in WGs stapeln, die Heizung runterdrehen, Hochbetten in Wohnzimmer bauen und im Supermarkt nur noch die Eigenmarken kaufen – die Mieten steigen und steigen und wir können uns das Leben immer weniger leisten. 15 Euro pro Quadratmeter bei Neuvermietung ist der neue Standard und jedes Neubauprojekt verschärft die Lage nur noch weiter. Wünsche, wie ein Zimmer fürs Kind, trockene Wände oder ein bisschen Beinfreiheit, werden zum Luxusgut. Wer in Düsseldorf nach einer neuen Wohnung sucht, kann eigentlich gleich im entfernteren Umland suchen.

Das Geld ist einfach alle. Wir schuften den halben Monat für die Miete und die andere Hälfte für die Heizkosten. Der Rest kommt mit ein bisschen Glück vom Ersparten, als Kredit von der Bank oder von Oma.

Aufruf zur Demonstration am 30.4.: für eine Rebellische Stadt // Recht auf Stadt. weiterlesen

Hanau 2021 – Ein Jahr danach

Doing memory: Vor einem Jahr in Düsseldorf: Demo zum Anschlag in Hanau.
Wenn wir sagen: “Kein Vergessen” – woran wollen wir erinnern?

Der Anschlag von Hanau ist ein Jahr her. Auch wir als i furiosi rufen dazu auf, am 19. Februar 2021 zusammen auf die Straße zu gehen. Genau wie vor einem Jahr. Damals demonstrierten einen Tag nach dem rassistischen Mord an Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov mit über 1.200 Menschen vom Düsseldorfer HBF zum Oberbilker Markt. Wir erinnern uns:

Mittwoch
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag lesen einige von uns erste Schlagzeilen auf dem Smartphone: Schüsse, es gibt Tote, vor Shisha-Bars, in Hanau. Erste Befürchtungen, es könne sich um rechten Terror handeln, machen die Runde. Sie bestätigen sich am nächsten Morgen. Aller Kritik an der Berichterstattung zu den NSU-Morden zum Trotz, in der es mehr als einmal zu einer Täter*in-Opfer-Umkehr kam, titelt die Bild-Zeitung „Terror oder Bandenkrieg?“. Der hessische Innenminister kann sich erst am Nachmittag dazu durchringen, “fremdenfeindliche Motive” in Betracht zu ziehen. Hanau 2021 – Ein Jahr danach weiterlesen

IF bei Instagram

IF bei Facebook

2 months ago

I Furiosi
Vier Jahre ist es her, dass ein polizeibekannter Rechtsextremist in Hanau 9 Menschen aus rassistischen Motiven ermordet hat. Seitdem kämpfen die Angehörigen um Aufarbeitung und Konsequenzen. Der Ermittlungsausschuss beendete im letzten Jahr seine Arbeit, die geforderten Konsequenzen bleiben aus. Gleichzeitig fantasiert die AfD über Massendeportation, die Regierungsparteien bringen die rassistische Entrechtung geflüchteter Menschen auf ein neues Niveau und bereiten damit weiter den Nährboden für rassistische Ressentiments, die sich durch die gesamte Gesellschaft ziehen. Diese Stimmung trifft verheerend auf althergebrachte Linien widerwärtigster Menschenverachtung. „Mein Opa wurde in Auschwitz vergast, meine Tochter in Hanau erschossen“. Das Zitat des Vaters der ermordeten Mercedes Kierpacz, die aus eine Rom*nja-Familie stammte, steht für sich. Das ist die verstörende Kontinuität, mit der wir konfrontiert sind und der wir uns heute und jeden Tag gemeinsam entgegen stellen müssen! Wir gedenken Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kenan Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Die Gelenkdemonstration in Düsseldorf startet in Düsseldorf um 19 Uhr am Hbf. Erinnern heißt kämpfen! Schließt euch an.#saytheirnames #keinvergessen #hanauwarkeineinzelfall #rassismustötet #antifaschismus #erinnernheißtkämpfen #keinvergebenkeinvergessen #nazismorden #antifa #fcknzs #niewieder #fightfascism #rechtenetzwerkezerschlagen #gegennaziterror #gegenrechtsruck #nonazi #düsseldorf ... Weiterlesen auf FacebookSee Less
Anschauen auf Facebook

3 months ago

I Furiosi
Heute waren wir 100.000 in Düsseldorf, die gegen Rechts und die AfD demonstriert haben. Wir sind Hunderttausende, die in diesen Tagen überall auf die Straße gehen, die nicht mehr schweigen. Hunderttausende, die handeln und sich dem Rechtsruck entgegenstellen. Die Seite an Seite mit jenen stehen, die von rechter Gewalt, von Rassismus und von Antisemitismus betroffen sind. Das ist erst der Anfang.Lasst uns zusammen weiter machen, uns zusammenschließen und Strukturen beleben, um an den kleinen und großen Stellschrauben drehen zu können. Wir müssen den Rechten ein für alle Mal die Optionen, die Öffentlichkeit und den Wind aus den Segeln nehmen. Siamo tutti antifascisti!#düsseldorf #dus2701#fcknzs #gegenafd#antirassismus #Antifaschismus ... Weiterlesen auf FacebookSee Less
Anschauen auf Facebook

Bingo 2021 – Digital ist besser – Corona Edition


Endlich zocken wir wieder für die Rechtshilfe. Endlich wieder Bingo!
Und diesmal müsst ihr, Covid sei Dank nicht mal vor die Tür. Noch besser, am Ende des Abends und wenn alles gut geht, könnt ihr besoffen (oder auch nüchtern) auf der eigenen, sauberen Couch einschlafen. Wir verlegen nämlich unser geliebtes Winter-Bingo ins Internet.
 
Und wenn ihr jetzt denkt, dass ihr da gar keinen Bock drauf habt, weil ihr euch das gar nicht richtig vorstellen könnt wie das online Spaß machen soll, dann sagen wir: das wird der Hammer! Unser Team legt sich noch mehr ins Zeug als die letzten Jahre, es gibt selbst angesetzten Likör zur Schnapszahl, die freshesten Bingoscheine, die heißesten Preise und die besten Gags zwischendurch, alles abgerundet mit den speziellen Bingo- Soundeffekten.

Bingo 2021 – Digital ist besser – Corona Edition weiterlesen

FAQ von i furiosi zum 6.12.

1 – Wie ist eure aktuelle Einschätzung für den 6.12.? Kommen tatsächlich hunderte Nazi-Hooligans nach Düsseldorf?
Zu diesem Zeitpunkt ist diese Befürchtung berechtigt. Hannes Ostendorf, der Sänger von der extrem rechten Hooliganband Kategorie C, wirbt etwa seit Anfang November für die Teilnahme an der Demo von Querdenken. Mit Blick auf Berlin und Leipzig, wo viele rechte Hools anreisten um sich an den Protesten gegen die Corona Schutzmaßnahmen zu beteiligen, ist das auch für Düsseldorf nicht ausgeschlossen.
Mehr zu dieser Mischszene und dem Verhältnis zu Querdenken findet ihr hier

2 – Was sagt Querdenken dazu? Haben die sich nicht distanziert?
Jein. Sie verhalten sich ambivalent. FAQ von i furiosi zum 6.12. weiterlesen

Enteignung jetzt!

Stellungnahme der Agentur für Urbane Unordnung zum ehemaligen Post Gelände.

Auf dem alten Postgelände, gegenüber vom Tanzhaus NRW und dem Musicalhaus Capitol, zwischen Erkrather Straße und Kölner Straße, soll auf fast 40.000 Quadratmetern ein neues Quartier entstehen. Unter dem Arbeitstitel „Grand Central“ sollten rund 1.000 Wohnungen, ein Designhotel, Gastronomie, Supermärkte und vieles mehr gebaut werden. Die Fertigstellung erster Häuser war bereits für dieses Jahr geplant.  Enteignung jetzt! weiterlesen

Gedenkveranstaltung 20 Jahre Wehrhahnanschlag

Rede der Gedenkveranstaltung zum 20. Jahrestag des rassistischen und antisemitischen Bombenanschlags am Bahnhof Wehrhahn von Düsseldorf stellt sich quer:

Sehr geehrte Anwesende, liebe Antifaschistinnen und Antifaschisten,
wir stehen hier am Ort wo vor nunmehr zwanzig Jahren ein furchtbarer Anschlag stattgefunden hat. Dort drüben auf der Fußgängerbrücke detonierte am Nachmittag des 27. Juli eine selbstgebaute, per Fernzünder, ausgelöste Bombe. Sie war gezielt gerichtet gegen Sprachschülerinnen und Sprachschüler, die hier in der Nähe einen Deutsch-Sprachkurs besuchten. Sie kamen vor allem aus den Nachfolgestaaten der Sowjet-Union. Mehrere von ihnen waren jüdischen Glaubens und wollten sich in Deutschland eine neue Perspektive aufbauen. Gedenkveranstaltung 20 Jahre Wehrhahnanschlag weiterlesen

Der Alltag von Menschen mit Behinderung

Der Text erschien zuerst in der TERZ 06/2020

Andere Perspektiven aus der Krise

Menschen mit Behinderung sind Teil unserer Gesellschaft, werden aber tatsächlich nur selten als solche wahrgenommen. Vor einigen Jahren war das Thema „Inklusion“ in aller Munde. Die Behindertenrechte-Konvention der Vereinten Nationen sollte vor allem im Bildungssektor konsequent umgesetzt werden. In den Schulen sollten fortan Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen; reine Förderschulen, in denen Menschen mit Behinderung gezwungenermaßen unter sich bleiben, sollten reduziert werden. Da das an vielen Stellen übers Knie gebrochen und häufig von unausgereiften Erstversuchen überforderter Schulen und Lehrer*innen geprägt war, wurde die Diskussion schnell zum Aufreger. Aber worüber wurde sich denn da genau aufgeregt und wer genau tat das? Der Alltag von Menschen mit Behinderung weiterlesen

cOrOna und die Flüchtlingsunterkünfte

Der Text erschien zuerst in der TERZ 05/2020

Andere Perspektiven aus der Krise

Seit mehr als drei Wochen gilt nun schon die Kontaktsperre. Wir alle wissen, dass wir unsere direkten Kontakte mit anderen Menschen einschränken sollen. Unmöglich ist das, wenn man in einer überfüllten Sammelunterkunft für Geflüchtete auf engstem Raum lebt.

In diesen müssen sich Menschen Schlafzimmer, Badezimmer, Küche und Speiseräume mit vielen anderen Menschen teilen. cOrOna und die Flüchtlingsunterkünfte weiterlesen