Es war ein tolles Rock gegen Rechts am 6. Aug. 2016 im Volksgarten.
Toll, dass so viele an unserem Stand waren und fleißig Dosen geworfen haben.
Hier nochmal unserer Flyer mit Argumenten gegen die Afd:
Warum die „Alternative für Deutschland“ (kurz AfD) eine rechtspopulistische, rassistische, sexistische und menschenverachtende Partei und eine Bedrohung für selbstbestimmtes und vielfältiges Leben ist.
-
Rückständige und realitätsferne Familienpolitik:
Die AfD will das „Schrumpfen als deutsches Volk” verhindern, indem Eltern drei Kinder bekommen. Um dieses Wunschbild einer deutschen Familie zu etablieren, will die AfD “auf die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten einwirken und auch im Bildungsbereich Anstrengungen unternehmen, damit Ehe und Familie positiv dargestellt werden”.
In der traditionellen Familie geht der Vater arbeiten und die Frau kümmert sich daheim um Haushalt und Kinder.
Die Wirklichkeit ist jedoch voller Vielfalt. Auch Lebensentwürfe von Alleinerziehenden, Patchwork-Familien, berufstätige Müttern oder gleichgeschlechtlichen Paare haben ihren Platz, den die AfD nicht wahrhaben will.
-
Reaktionäre Geschlechterpolitik, Antifeminismus und Homofeindlichkeit
In der Absicht, ein antiqutiertes Familienbild zu stärken, will die AfD Frauen die Selbstbestimmung über ihren Körper absprechen, indem sie ein Verbot von Schwangerschaftsabbruch fordert, um: „[…] das Überleben des eigenen Volkes, der eigenen Nation sicherzustellen”.
Des Weiteren möchte die AfD gleichstellungspolitische Maßnahmen beenden, „[…] die der Abschaffung der natürlichen Geschlechterordnung dienen.“
In der AfD bündeln sich junge und alte Männer, die Angst um ihre Geschlechterprivilegien haben und dies damit begründen, dass „Männer und Frauen von Natur aus unterschiedlich sind“. Verschleiert werden soll dies unter anderem dadurch, dass Frauen wie Frauke Petry oder Beatrix von Storch in den ersten Reihen der AfD stehen.
Außerdem ist die Partei gegen “volkserzieherische Überhöhung von nicht heterosexuellen Menschen” und wettert gegen gleichgeschlechtliche Ehe und „Gender-Wahnsinn“.
-
Rassistisch völkische Ideologie
Durch die Familien- und Geschlechterpolitik will die AfD eine ethnisch reine Nation schaffen. Die AfD meint, deutsch ist nur, wem dies „vererbt“ wurde und nicht, wer die deutsche Staatsbürgerschaft hat. Das gleiche Verständnis einer Blut und Boden Ideologie von einer deutschen Nation hatten auch die Nazis.
Migrationspolitisch vertritt die AfD die Idee des kulturalistischen Rassismus, bei dem es darum geht „die Eigenart der Völker zu behalten“ (Ethnopluralismus). Diese Argumentationsgrundlage, die die Vielfalt der Menschen und Lebensformen als Bedrohung, statt Bereicherung ansieht und Diversität, sowie abweichende politische Meinungen ablehnt, wird z.B. auch durch die NPD und die REPUBLIKANER genutzt.
Mit antimuslimischen Rassismus schürt die AfD Ängste vor der „Ausbreitung des Islams in Europa“. Wer muslimischen Glaubens ist, steht bei AfD-Anhänger*innen per se unter dem Verdacht des Extremismus, muss Abstriche in seiner Religionsfreiheit hinnehmen und Integrationswillen beweisen.
Des Weiteren betreibt die AfD Antiziganismus gegen Sinti und Roma, die die AfD als “nicht gut integrationsfähig” beschreibt.
-
Antisemitismus
Wolfgang Gedeon (AfD-Abgeordneter im Landtag Baden-Württemberg) argumentiert offen rassistisch, sexistisch, völkisch, antisemitisch und in einer Sprache, die an den Nationalsozialismus erinnert und beschreibt den Islam als den äußeren Feind und „die talmudischen Ghetto-Juden [als] der innere Feind des christlichen Abendlandes“. Er bagatellisiert den Holocaust als „gewisse Schandtaten“. Er bezeichnet Holocaustleugner*innen als Dissident*innen und nennt den systematischen Massenmord an den europäischen Juden eine „Zivilreligion des Westens“.
Mit einem einstimmigen Ausschluss aus Fraktion und Partei könnte die AfD eine letzte Grenze gegen Antisemitismus ziehen und Gedeon mit einer 2/3 Mehrheit aus der AfD ausschließen, stattdessen erfährt Gedeon für seine Aussagen Beistand. Die AfD tut sich schwer damit, eine 2/3 Mehrheit zu finden um ihn auszuschließen und vertagt den Entschluss über den Ausschluss Gedeons.
-
Inklusion, Elitenförderung und Rückkehr zum Leistungsprinzip
Die AfD behauptet, die Interessen nicht-behinderter Kinder würden durch Inklusionsmodelle nicht berücksichtigt. Maßnahmen zur Inklusion werden von der AfD als zu hoher finanzieller Mehraufwand betrachtet, der leistungsstarke Kinder in ihrer Entwicklung behindere. Statt Inklusion fordert die AfD Ausgrenzung.
Die Partei will eine „Rückkehr zum Leistungsprinzip“ und möchte Maßnahmen manifestieren, die sich gegen den Bildungsaufstieg aus der sogenannten „Unterschicht“ wendet und sagt, „die Ablehnung von Elitenförderung [behindere] Weiterentwicklung“. Das bedeutet, es werden nur die wenigen gefördert, die oft sowieso schon auf der Gewinnerseite des Bildungssystems stehen.
-
Soziale Spaltung
Elitenförderung findet jedoch nicht nur im schulischen und universitären Umfeld statt. Im „Sozialprogramm“ der AfD wird massive soziale Spaltung betrieben. Der Mindestlohn wird als „neosozialistische Ideologie“ beschrieben und rigoros abgelehnt. Bei der Steuerpolitik will die AfD einen radikalen Kurswechsel, Reiche sollen gegenüber dem heutigen System stark entlastet werden, auf Kosten der unteren Einkommen. Multimillionär*innen werden dann beim selben Steuersatz angesetzt wie bei Durchschnitts-Arbeitnehmer*innen, wodurch hohe Einkommen überproportional bevorzugt werden. Auch die Erbschaftssteuer soll abgeschafft werden, wovon vor allem diejenigen profitieren, die sowieso viel Besitz haben.
Die AfD hetzt nicht nur gegen Migrant*innen, Muslim*innen, Schwule, Lesben und Frauen sondern auch gegen finanziell Schwache und fördert mit ihrer Politik, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht.
-
AfD in Düsseldorf
Die AfD Düsseldorf tagt meist nicht öffentlich, verweigert der Presse den Zutritt zu ihren Parteitagen und versuchte nach Protesten zum Parteitag im März 2016 im Geschwister-Scholl-Gymnasium den Tagungsort geheim zu halten.
Der einzige AfD-Ratsherr in Düsseldorf ist Nic Vogel. Er ist stellvertretender Sprecher des AfD Kreisvorstandes Düsseldorf, sitzt in sieben Ausschüssen und ist Inhaber von „NicsComics“ auf der Liesegang Str. 15 in Düsseldorf.
Vor 2 Jahren wurde an der Heinrich-Heine-Universität eine AfD Hochschulgruppe (Campus Alternative Düsseldorf) gegründet. Der Vorsitzende David Eckert ist Mitglied im AfD Landesvorstand NRW und Beisitzer im AfD-Bezirksverband Düsseldorf. Die AfD Hochschulgruppe pflegt Kontakte zur extrem rechten Burschenschaft „Rhenania Salingia zu Düsseldorf“, die im ebenfalls extrem rechten Dachverband „Deutsche Burschenschaft“ organisiert ist und in der Debatte um den sogenannten „Arier Nachweis“ für Aufsehen sorgte. Die AfD Hoschulschulgruppe macht durch fragwürdige Aktionen durch sich aufmerksam. So verhüllten sie die Heine Statue auf dem Campus mit einer Burka und versahen das Denkmal mit einem Schild auf dem „Bildungsbombe“ stand.
Die AfD ist sexistisch, menschenverachtend und auf dem Weg von einer konservativ-antimodernen Vereinigung hin zu einer neurechten, offen rassistisch-flüchtlingsfeindlichen Partei und integriert einen stärker werdenden faschistischen Flügel in ihren Reihen.
Wir wollen uns dem geschlossen und solidarisch entgegen stellen, damit alle jede*r Einzelne*r ein Leben führen kann, das voller Vielfalt ist.
Wir stehen für ein gutes Leben, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung und finanziellen Möglichkeiten!
* Die kursiv geschriebenen Zitate entspringen dem Europawahlprogramm der AfD, dem Wahlprogramm der AfD Baden-Württemberg, dem Wahlprogramm der AfD Sachsen-Anhalt, sowie einem Interview mit AfD-Parteisprecherin Frauke Petry in der Neuen Osnabrücker Zeitung und AfD-Sprecher Björn Höcke in der Thüringischen Landeszeitung