Kunstaktion gegen Stadtumstrukturierung und Vertreibung

Besetzt die Banken!
Der Antifa KOK schenkt der Stadt und den Menschen die hier leben zwölf Bänke die an verschiedenen Orten in der Stadt aufgestellt werden.

Wir verteilen an prägnanten Orten in der Stadt unsere Bänken und rufen euch auf diese zu besetzen! Sucht die Bänke in der Stadt, ruht euch auf ihnen aus, trefft euch mit Freund_innen, trinkt euer Bier und lasst euch nicht vertreiben. Setzt ein Zeichen und fordert das Recht auf eure Stadt ein!

Hier (standen) die Bänke:

GAP Hochhaus – Nehmt euch den Platz zurück!
Dieser Platz wurde mit der Erbauung des GAP Hochhauses privatisiert. Das bedeutet dass nicht mehr wir, die Menschen die in dieser Stadt leben, das Recht haben den Platz zu nutzen, sondern die Eigentümer_innen willkürlich darüber bestimmen können wer sich hier aufhält und wie er gestaltet wird. Menschen die dem Konzern nicht passen können so mit Berufung auf das Hausrecht von diesem Platz verwiesen werden.
Die Plätze in dieser Stadt gehören den Menschen die hier leben und sie nutzen und keinen Großkonzernen. Wir lassen uns unsere Plätze nicht nehmen und fordern deshalb: Nehmt euch den Platz zurück – er gehört euch!

Volksgarten – Lasst euch nicht vertreiben!
Seit Jahren ist der Volksgarten für viele Menschen die in Düsseldorf leben eine grüne Oase, in der man sich von dem stressigen Stadtalltag erholen kann, sich mit Freunden trifft und die ersten Sonnenstrahlen genießt. Dies scheint der Stadt ein Dorn im Auge zu sein. Seit mehreren Jahren zeigt der OSD (Ordnungs- und Servicedienst) eine immer größere Präsenz im Park. Menschen die nicht ins „Parkbild“ passen werden auf brutale Weise vertrieben. Obdachlose, Jugendliche die Musik hören, Freunde die sich abends zum Bier trinken treffen, werden von den Ordnungshütern immer wieder belästigt und oft gewaltsam von dem Gelände „entfernt“. Der Volksgarten gehört uns! Falls ihr Übergriffe durch den OSD beobachtet oder selber Opfer werdet, wehrt euch – Lasst euch nicht vertreiben!

Kiefernstraße – Erhaltet Freiräume!
Die Kiefernstraße ist der letzte Ort in Düsseldorf in dem Menschen eigen bestimmt und autonom leben können. Auch wenn Häuser der Stadt gehören und die Bewohner_innen dort nicht völlig selbst verwaltet leben – haben sie die Möglichkeit ihren Lebensraum selber und frei zu gestalten. Auch das neu gebaute B8 Center gegenüber der Straße wird daran nichts ändern. Gerade steht die Straße in Verhandlungen mit der Stadt um zu klären wie es mit der Straße weitergehen soll. Für uns ist klar: Kiefernstraße bleibt – Erhaltet diesen Freiraum!

Burgplatz Altstadt – Werde unsichtbar
Seit April 2005 wird der Bolker Stern in der Altstadt polizeilich Video überwacht.Der Burgplatz und der Marktplatz sind, als “Service” der Stadt Düsseldorf mit einer Webcam ausgestattet worden. Auch sie werden gefilmt. Lange gab es Überlegungen für die Altstadt ein Alkoholverbot zu verhängen, bis ein Gericht die Überlegungen die einem Freiburger Modell folgen sollten, stoppte.Werde unsichtbar, wehre dich gegen staatliche Überwachung, gegen unsinnige Verbote, lebe frei, genieß hier den Blick auf den Rhein, trinke dein Bierchen. Diese Bank wurde hier als symbolische kleine Insel errichtet, um ein Zeichen gegen Überwachung und die Reglementierung des öffentlichen Raums zu setzen.

Oberbilker Markt – Stoppt die Aufwertung
Mit dem Bau und dem damit verbundenem Umzug des Amts- und Landesgericht sind in Oberbilk weitreichende bauliche Veränderungen geplant, die die soziale Struktur des gesamten Stadtteiles verändern werden. Es werden fast drei Millionen Euro in den Umbau gesteckt, auch wenn der Oberbilker Markt nicht der schönste Platz Düsseldorfs ist, könnte das Geld in soziale Projekte investiert werden. Mit der Umgestaltung und Aufwertung werden die Menschen die sich jetzt dort aufhalten vertrieben und Anzugträger_innen können es sich dort bald gemütlich machen. Lasst euch nicht von euren Platz vertreiben, wir wollen Oberbilk so behalten wie es jetzt ist!

Bertha-von-Suttner Platz Hauptbahnhof – Skatet
Der Bertha-von-Suttner-Platz ist Teil des Hauptbahnhofs und somit privatisiert. Das bedeutet, dass hier unter Anderem rassistische Kontrollen stattfinden, es besteht ein Verbot zum Alkoholkonsum und zum nächtlichen Aufenthalt. Ein Bahnhof ist ein öffentlicher Ort und gehört allen! Der Bertha-von-Suttner-Platz selbst war früher sehr lebendig: Hier wurde geskatet und den SkaterInnen zugeschaut. Seit Herbst 2009 ist dies nicht mehr möglich, denn an den Bänken wurden Metallstücke angebracht und der glatte Boden teilweise durch Kopfsteinpflaster ersetzt. Macht den Platz wieder lebendig: Skatet!

Das Straßenmagazin fiftyfifty – Nimm dir die Straße zurück!
Eingeschränkte Aufenthaltsrechte im öffentlichen Raum, Bettelverbote, Sicherheitspartnerschaften – die Liste kann beliebig verlängert werden. Ziel all dieser – rechtlich oftmals fragwürdigen – Maßnahmen ist die Vertreibung der Obdachlosen, der Menschen ohne Wohnung, aus den Innenstädten. Der Aufenthalt im Zentrum der Städte soll gerade den Menschen unmöglich gemacht werden, die hier, mitten in der Stadt, auf der Strasse leben. Hier ist ihr Wohnzimmer, ihr Esszimmer, ihr Schlafzimmer und ja, auch ihre Toilette. Mit der Vertreibung der Wohnungslosen soll das Elend aus dem Bild der Öffentlichkeit verschwinden. Seit über 15 Jahren setzt sich das Straßenmagazin fiftyfifty für die Rechte von Wohnungslosen ein.

Ackerstraße Flingern – Stoppt Gentrifizierung!
Die Stadtteilstruktur hat sich in Flingern in den letzten Jahren ziemlich verändert. In Flingern Nord haben überall Cafés, Designerläden und Kunstgalerien eröffnet. Das hat zur Folge dass die Immobilienpreise steigen und alteingessene Flingeraner_innen durch steigende Mieten vertrieben werden. Auch die Stadtverwaltung treibt diese Entwicklung voran, so werden z.B. Luxusappartments gebaut anstelle von dem viel dringender benötigtem sozialen Wohnraum. Auch die Lebenshaltungskosten passen sich den neu zu gezogenen Menschen an, so kann sich eben nicht jeder_r den Milchkaffee für 3€ leisten.Flingern gilt als alternatives Stadtteil, dass einen Gegenpol zu dem versnobbten Düsseldorfer Köimage setzt. Leider sind genau die Leute die jetzt ins hippe Flingern ziehen, diejenigen die die soziale Struktur und das eigentliche Flair des Viertels zerstören. In diesem Sinne: Stoppt Gentrifizierung!

Bilker Arcaden – Kauft nicht
Mit den Bilker Arcaden ist ein neuer Konsumtempel direkt am Bilker S Bahnhof gegen breiten Widerstand der Bevölkerung durchgesetzt worden. Der mit dem Bau versprochene soziale Wohnraum ist nicht mal ansatzweise umgesetzt worden. Dabei besteht vor allem das Bedürfnis nach billigem Wohnraum. Ein Stadtteilzentrum – als kleines Zugeständnis an die Mall angegliedert – hilft da wenig. Der Platz vor den Arcaden ist videoüberwacht und alle Menschen, die dem Konsumwahn „im Weg stehen“, werden von diesem Platz vertrieben. Setzt euch und kauft nichts!

Luisenstraße ARGE – Schafft Hartz IV ab
Jeden Tag sind Menschen gezwungen in den ARGEn vorstellig zu werden. Hier werden sie drangsaliert und gedemütigt. Zu wenig zum Leben, zu viel zum Sterben, das ist das Motto von Hartz IV. Mit dem wenigen Geld kann niemand ein normales Leben führen. Während die Reichen immer reicher werden, trifft es vor allem die Hartz IV Empfänger_innen, die die Krise auslöffeln müssen. Da bleibt kein Geld übrig um mal eben einen Kaffee kaufen zu können.oder ins Kino zu gehen. Man wird regelrecht vom öffentlichen Leben ausgeschlossen. So haben wir diese Bank aufgestellt um sich von der ganzen Warterei in der ARGE mal auszuruhen.

West LB Friedrichstraße – Besetzt die Banken

In den 70er Jahren hat die WestLB ganze Wohnblöcke abreissen lassen um ihren Geschäften nachgehen zu können. Es wurde wie hier zwar ein Platz geschaffen, der aber so angelegt ist, das ein Aufenthalt oder eine Pause nicht angenehm ist. Die WestLB wurde mit mehreren Milliarden aus Steuergelden gestützt, während Hart IV Empfänger_innen mit Almosen abgespeist werden. Während es ansonsten heißt, das kein Geld da sei, flossen für die Banken nur so die Milliarden Euros um sie vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Den hatten sie mit Wettgeschäften und riskanten Finanzaktionen selbst verursacht. Dabei sind die Banken nur die offensichtlichste Verkörperung des ganzen Sytems. Kapitalismus ist organisierte Kriminalität.

Siemensplatz Oberbilk – Setzt euch!
Auf Betreiben der Grünen beschloss die Bezirksvertretung 2005 hier die Bänke zu entfernen. Das ist nur ein Beispiel wie überall in der Stadt versucht wird unliebsame Menschen zu vertreiben und das öffentliche Leben zu kontrollieren. Neben der Stadt sind es häufig Gewerbetreibende die solche Maßnahmen fordern, da diese Menschen angeblich den Kaufgenuss stören. Deshalb fordern wir: Erobert euch die Plätze und Strassen zurück